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Bei den Griechen hieß die Bärin „He arktos“, bei den Römern „Ursa“. Hier leitet sich mein Name „Ursula“ ab. Er bedeutet „die kleine Bärin“.

Bären werden verschiedene Attribute zugeschrieben. Sie verkörpern Urkraft.

Bären ziehen sich in ihre Höhlen zurück und überwintern. Dies steht für einen meditativen Zustand, wo die Mitte des Seins gefunden wird. Aus diesem Ort vollkommener Ausgewogenheit und Harmonie entwickeln sich Sicherheit und Energie. Naturkundliche Beobachtungen bestätigen, dass Bären ihre Kraft aus ihrer Körpermitte, dem Sitz des Solarplexus, beziehen. In der Atemarbeit wird der Anschluss an diese Mitte und dieses Kraftzentrum geschaffen.

In den Kulturen des Altertums galt die Bärin als Muttergöttin. Ihr wurde Naturweisheit zugesprochen. Mehr als die Fruchtbarkeit wurden ihre Sorgsamkeit und ihre ethische Mütterlichkeit betont.
 


Ursula Junker
Atempädogogin | Atemtherapeutin
Kirchplatz 3
79540 Lörrach Stetten

Das Wissen um die Bedeutung des Atems ist uralt. Sowohl östliche als auch westliche Kulturkreise setzten die heilende Kraft des Atems schon in den archaischen Anfängen der Medizin ein. Die Wurzeln der Atemtherapie, wie sie heute in verschiedenen Formen in Deutschland praktiziert wird, reichen in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Karl Freiherr von Reichenbach war um 1850 als Arzt tätig gewesen und verfasste ein Buch mit dem Titel „Der sensitive Mensch und sein Verhalten zum Ode“. In der Arbeit dieses Mannes kann man den Ursprung der heutigen Atemtherapie sehen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelten sich verschiedene Naturheilverfahren. Es waren vor allem Frauen, die sich im Rahmen dieser Reformbewegungen dem Atem und der Bewegung zuwendeten. Clara Schlaffhorst und Hedwig Andersen gründeten um die Jahrhundertwende in Berlin-Potsdam eine Schule für Atem- und Gesangsunterricht – heute staatlich anerkannte „CJD Schule Schlaffhorst-Andersen Bad Nenndorf“. Neben vielen anderen sind diese beiden Namen vielleicht derzeit die bekanntesten aus dieser Zeit, obwohl es in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts etwa zwanzig professionelle atemtherapeutische Schulen in Berlin gab.

Die Atemarbeit war geprägt von dem Wunsch, persönliche Freiheit zu entwickeln – körperlich, geistig, seelisch –, auch frei von sozialen Strukturen, die das eigene Leben einengten. Diese Idee der individuellen Freiheit wurde ab 1933 in der Zeit des Nationalsozialismus umgelenkt zu dem kontrollierten Gedankengut der Volksgesundheit. Schließlich kam es zu einer Unterbrechung der kontinuierlichen Entwicklung, die im vorangegangenen Jahrhundert ihren Anfang genommen hatte.

Nachdem die ersten Nachkriegsjahre bewältigt waren und eine geistige und gesellschaftliche Neuorientierung stattgefunden hatte, fand die Atemtherapie zunächst in medizinischen Kreisen ihren Platz. Im Juni 1958 wurde von den Ärzten Volkmar Glaser, Adolf Hoff, Karl-Otto Kuppe, Werner Ludwig, Georg Naber, Friederike Richter und Johannes Schmitt die „Arbeits- und Forschungsgemeinschaft für Atempflege e.V.“ – heute AFA® – in Freudenstadt gegründet. (www.AFA.atem.de)  Im Rahmen dieser Initiative entwickelte sich eine Vielzahl von Methoden, so z.B. die „Atemmassage“ nach Dr. Johannes Schmitt, die „Personale Therapie“ nach Prof. Dr. Karlfried Graf Dürkheim, die „Lösungstherapie“ nach Alice Schaarschuch u.a.

1963 fiel die Zusammenarbeit der ärztlichen und nichtärztlichen Therapeuten und Pädagogen innerhalb der AFA® auseinander. Mit der Wahl eines neuen Vorstandes erfuhr die Atemtherapie ab 1974 wieder neue Bedeutung. Insbesondere Prof. Ilse Middendorf, Dr. Udo Derbolowsky und Prof. Dr. Volkmer Glaser engagierten sich für die Entwicklung der Atemtherapie mit dem Ziel einer staatlichen Anerkennung. Zwar wurde dieses Ziel bis heute nicht erreicht, doch sind Qualitätskriterien für AFA-Ausbildungsstätten und deren Ausbilder, Fortbildungsangebote für AFA-Mitglieder, ein gemeinsames Berufsbild für alle AFA-Mitglieder sowie ein gemeinsames Curriculum aller AFA-Schulen (mind. 70 Std. Anatomie/Physiologie/Krankheitslehre, 70 Std. Psychologie, 800 Std. Atem- und Leibarbeit) definiert. In den letzten Jahrzehnten wurden mehrere Schulen gegründet, die diese Kriterien erfüllen. Mit Erhalt des AFA-Diploms ist eine solide und unfassende Qualifikation gewährleistet.

Um die berufspolitische Arbeit zu stabilisieren, wurde 2003 der Berufsverband für Atempädagogik und Atemtherapie e.V. (BVA) gegründet.

(Quelle: „Festvortrag Kongress 2008 von Dr. Karoline von Steinaecker“, veröffentlicht in „Atem  Die Zeitschrift“ 01.2008.06)
 

Atemfunktion
Die Bedeutung des Atems müsste nicht eigens hervorgehoben werden. Sie wird jedoch zu schnell als selbstverständlich und nicht besonders beachtenswert abgetan. Die Zellatmung findet schon im vorgeburtlichen Stadium statt. Das ungeborene Kind wird über das Blut der Mutter mit Sauerstoff versorgt. Unmittelbar nach der Geburt setzt die eigenständige Lungenatmung mit dem ersten Atemzug ein. Das eigenständige Leben beginnt. Mit dem letzten Atemzug wird das Leben ausgehaucht. Während dieser Zeitspanne versorgt uns ununterbrochen der Atem mit Leben. Es ist ein autonomes Geschehen. Wir müssen uns nicht willentlich für das Atmen entscheiden. Wir können aber willentlich eingreifen, im Gegensatz zu anderen autonomen Funktionen des menschlichen Organismus. Diese Schnittstelle zwischen autonomem und zentralem Nervensystem, zwischen bewusst und unbewusst, ist der Ansatzpunkt der Atemtherapie. Wir können unser autonomes Nervensystem erreichen und damit auch andere autonome Funktionen unseres Körpers. Es geht um ein bewusstes Wahrnehmen seiner selbst, es geht darum zu leben statt gelebt zu werden.